Pflegen, helfen, durchstarten: Ausbildung im Traumjob bei der Diakonie Gütersloh
Warum die Arbeit in der Pflege nicht überall als Traumjob gilt, kann Natalia nicht verstehen. „Dieser Job ist viel besser als alle denken!“, strahlt die Auszubildende zur Altenpflegerin. Und sie hat den Vergleich: „Das ist schon meine zweite Ausbildung – davor habe ich Einzelhandelskauffrau gelernt.“
Ein Beruf mit Bedeutung
Natalias Wechsel in die Pflege hat persönliche Gründe: Ihre kleine Tochter bekam kurz nach der Geburt einen Schlaganfall. „Ich habe mich dann viel mit der Pflege und dem Thema Demenz beschäftigt.“ Mit einer Weiterbildung zur Betreuungsassistentin machte die junge Mutter ihre neu entdeckte Leidenschaft zum Beruf und landete bei einer Pflegewohngemeinschaft der Diakonie Gütersloh. Um mehr Verantwortung übernehmen zu können, begann sie dort schließlich ihre Ausbildung.
„Wir kümmern uns um 14 von Demenz betroffene Menschen“, berichtet Natalia, die vom Konzept und der familiären Atmosphäre von Anfang an begeistert war. „Der Verdienst ist deutlich besser als in meinem alten Job und die Arbeit ist toll“, fasst sie zusammen. „Auch die Arbeitszeiten sind super: Wir wechseln wochenweise zwischen Früh- und Spätdienst.“
Mehr für die Menschen
Wenn ihr Frühdienst um 6:30 Uhr beginnt, ist das Haus noch ruhig. Bevor das Team die Seniorinnen und Senioren weckt, liest es in den Berichten nach, was in der Nacht und am Vortag los war. Anschließend werden die Bewohner aufgeteilt: Natalia ist heute unter anderem für die 82-jährige Marlies M. zuständig. „Jeder Bewohner hat natürlich unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche, darauf stellen wir uns soweit wie möglich ein“, verdeutlicht sie. Bei Frau M. hat sich die Demenz rasch entwickelt: „Als sie zu uns kam, hat sie noch im Haushalt geholfen. Das geht jetzt nicht mehr, und sie spricht auch kaum noch.“ Doch als Natalia Frau M. weckt, ist deren freudiges Lächeln Rückmeldung genug: „Das gibt mir ganz viel Bestätigung!“
Helfen, wo man gebraucht wird
Mit der passenden Technik hilft sie der Seniorin beim Aufstehen. Der gemeinsame, eng umschlungene Weg zum Rollstuhl ähnelt einem Tanz, und auch sonst ist die Atmosphäre liebevoll. Vor dem Spiegel werden die Zähne geputzt, die Haare gekämmt und das Gesicht eingecremt. Nach dem Toilettengang zieht die Auszubildende der Seniorin die auf der Heizung vorgewärmte Kleidung an. „Klar verwöhnen wir unsere Bewohner!“, lacht sie. Anschließend geht’s zum Frühstück. Natalia hilft da, wo sie gebraucht wird – aber nicht mehr: Alles, was die Bewohner selbstständig können, machen sie auch selbst. Bedenken wegen der körperlichen oder psychischen Belastungen des Berufs hat die angehende Altenpflegerin übrigens nicht: „Wenn man es richtig macht und von einem so tollen Team unterstützt wird, muss in diesem Job heute niemand krank werden!“
Immer ein gutes Gefühl
Bei der Tagesbeschäftigung spielt die Biografie der Bewohner eine große Rolle. Frau M. hat gern gezeichnet – also schnappt sich Natalia ein Mandala und führt der Bewohnerin die Hand: „Manchmal funktioniert das und sie fängt an zu malen. Das sind immer faszinierende Momente!“ In ihrer Ausbildung durchlaufen alle Azubis verschiedene Bereiche, zum Beispiel auch die ambulante Pflege oder ein Altenheim, und bekommen so immer neue Eindrücke. Dass die Diakonie all diese Bereiche selbst abdeckt und die Azubis nicht zu „fremden“ Einrichtungen wechseln müssen, ist außergewöhnlich: Durch den Zusammenschluss mit dem DiakonieVerband Brackwede gehören sogar zwei Altenheime dazu. Natalia hat ihren Traumjob bereits gefunden. Für alle folgenden Azubis wird das dank der neuen, generalistischen Ausbildung zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau noch einfacher: Mit der Zusammenführung von Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege in einer Ausbildung warten bei der Diakonie Gütersloh spannende Aufgaben und erstklassige Zukunftschancen!