Infos zum Ausbildungsbeginn

Du hast den gewünschten Ausbildungsplatz ergattert? Herzlichen Glückwunsch! Doch wie geht es weiter? Was du jetzt wissen und beachten solltest, verraten wir dir hier!

Brief und Siegel: Dein Ausbildungsvertrag

Als Erstes wird ein schriftlicher Vertrag geschlossen. Darin werden deine Rechte und Pflichten, aber auch die deines künftigen Arbeitgebers festgelegt. Die Grundlage dafür bieten das Berufsbildungsgesetz BBiG, die Handwerksordnungen, das Jugendarbeitsschutzgesetz, die Ausbilder-Eignungsverordnung sowie weitere Bestimmungen. 

Die Inhalte: Das steht drin

Grundsätzlich werden im Ausbildungsvertrag die Eckdaten deiner Ausbildung festgehalten. Dazu zählen Inhalte und Dauer der Ausbildung, die täglichen Arbeitszeiten, Dauer der Probezeit, Ausbildungsvergütung, die jährlichen Urlaubstage und die Kündigungsbedingungen. Auch wie du dich im Krankheitsfall zu verhalten hast, ist hier eindeutig geklärt. 

Unzulässiges: Das darf nicht drinstehen

Es gibt auch Dinge, die in einem Ausbildungsvertrag nichts zu suchen haben. So musst du keine Verpflichtung eingehen, nach der Ausbildung in dem Betrieb weiterzuarbeiten. Auch Zahlungen für die Ausbildung oder bei Kündigung sind unzulässig. Selbst wenn solche Vereinbarungen aufgeführt werden, sind sie laut Berufsbildungsgesetz nicht gültig!

Schutz für Minderjährige

Das Jugendarbeitsschutzgesetz dient dem Schutz von arbeitenden Kindern und Jugendlichen. Bist du bei Ausbildungsbeginn minderjährig, schreibt es zum Beispiel vor, dass deinem Ausbildungsbetrieb vor dem Start eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorliegen muss. Eine Nachuntersuchung muss in den letzten drei Monaten des ersten Ausbildungsjahres erfolgen. Mit diesen Untersuchungen soll sichergestellt werden, dass dir die Beschäftigung gesundheitlich nicht schadet. Auch in Sachen Arbeitszeit, Pausen und Urlaub gelten für Minderjährige besondere Regeln. 

Die Steuern: Post vom Finanzamt

Sobald dein Arbeitgeber deine Ausbildung beim Finanzamt gemeldet hat, erhältst du ein Schreiben über die Daten, die für den Lohnsteuerabzug gespeichert wurden. Dein Ausbildungsbetrieb braucht nun die auf dem Schreiben angegebene Identifikationsnummer. Lohnsteuer sowie weitere Steuern und Abgaben musst du erst ab einem bestimmten Monatsgehalt zahlen. Während der Ausbildung bleibst du also vielleicht noch verschont.

Konto und Kohle

Für die monatliche Gehaltsüberweisung brauchst du ein Girokonto. Oft gibt es spezielle Angebote für Auszubildende – frag einfach mal deine Bank.

Übrigens solltest du unbedingt an den Unterschied zwischen Netto- und Bruttogehalt denken: Von deinem Bruttogehalt laut Ausbildungsvertrag gehen noch die Sozialabgaben für Krankenkasse & Co. und eventuelle Steuern ab. Was dann auf deinem Konto landet, ist das Nettogehalt.

Der Sozialversicherungsausweis: Gut aufbewahren!

Zu Ausbildungsbeginn erhältst du deinen Sozialversicherungsausweis und eine Sozialversicherungsnummer. Den Ausweis musst du bei deinem Arbeitgeber vorlegen und danach gut aufbewahren! Er begleitet dich dein ganzes Arbeitnehmerleben lang und garantiert dir, dass deine geleisteten Beiträge von der Rentenversicherungsanstalt erfasst werden. 

Versicherungen: In Ruhe vergleichen

Mit Beginn deiner Ausbildung endet die Familienversicherung und du kannst deine Krankenversicherung selbst wählen. Vergleiche in Ruhe, welche für dich die richtige ist. Grundsätzlich müssen Versicherte für die meisten Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen Zuzahlungen leisten. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du dich davon befreien lassen: Wie das geht, erfährst du bei deiner Krankenkasse.

Welche Versicherungen du außerdem brauchst und wo du eventuell noch über deine Eltern mitversichert bist, fragst du am besten einen Fachmann, dem du vertraust.

Wenn das Geld nicht reicht

Du ziehst wegen der Ausbildung aus der Wohnung deiner Eltern aus? Dann reicht deine Ausbildungsvergütung vielleicht nicht aus, um die Kosten für Miete und Lebensunterhalt zu decken. Unter Umständen kannst du die sogenannte Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen: Ansprechpartner ist die Agentur für Arbeit.

Probleme während der Ausbildung: Woran liegt’s?

Ob schlechte Noten, persönliche Schwierigkeiten oder Ärger bei der Arbeit: Wenn’s mal nicht so gut läuft, solltest du frühzeitig mit jemandem darüber sprechen, dem du vertraust. Das kann dein Ausbilder sein, ein Lehrer oder auch der Betriebsrat. Woran es liegt und was man dagegen machen kann, findet man gemeinsam oft leichter raus!

Hilfe von außen: Wer bietet was?

Wenn das nicht hilft, gibt es auch verschiedene Unterstützungsangebote „von außen“. 
Die Berufsberatung der Arbeitsagentur bietet zum Beispiel mit dem Programm „Ausbildungsbegleitende Hilfen“ (AbH) Nachhilfeunterricht in Berufsschulfächern an. Bei einer „Assistierten Ausbildung“ (AsA) steht dir eine persönliche Betreuung zur Seite, die dich genau da unterstützt, wo du Hilfe benötigst.

Auch die zuständige Kammer, zum Beispiel die Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammer, kann helfen – dann etwa, wenn du das Gefühl hast, nicht richtig ausgebildet zu werden.

Beratungslehrkräfte oder Sozialpädagogen an Berufsschulen wissen ebenfalls oft, was zu tun ist – genauso wie die Ausbildungsbegleiter vom Senior-Experten-Service (SES). Die ehrenamtlichen Helfer haben langjährige Berufserfahrung und wissen, wie Konflikte zu lösen sind.

Steck nur nicht den Kopf in den Sand: Es gibt immer jemanden, der dir helfen kann!

Ausbildungsabbruch: Der allerletzte Schritt

Bevor du deine Ausbildung abbrichst, erkundige dich nach beruflichen Alternativen! Vielleicht kannst du die Ausbildung in einem anderen Unternehmen fortsetzen oder sogar innerhalb der Firma einen anderen Beruf lernen.

Wenn gar nichts hilft, solltest du die Ausbildung möglichst erst dann abbrechen, wenn du weißt, was du im Anschluss machen kannst. Beachte gesetzliche Vorgaben und Fristen. Innerhalb der Probezeit kannst du deine Ausbildung abbrechen, ohne Gründe dafür nennen zu müssen. Informiere auch die Krankenkasse: Eventuell wirst du dann wieder als Familienmitglied versichert.

Überbetriebliche Ausbildung: Was ist das?

Die überbetriebliche Ausbildung ergänzt die Ausbildungsinhalte, die du in deinem Betrieb und in der Berufsschule lernst. Dafür gehst du zeitweise in ein anderes Unternehmen oder in spezielle Werkstätten bei Trägern oder ähnlichen Einrichtungen. Was genau du dort lernst, ergibt sich aus bestimmten Rahmenlehrplänen und Ausbildungsvorschriften und kann zum Teil auch je nach Bedarf von deinem Arbeitgeber „gebucht“ werden.

Wo und wer?

In fast allen Handwerksberufen ist die überbetriebliche Ausbildung ein fester Bestandteil der Ausbildung. Außerhalb des Handwerks gibt es verschiedene Träger, die ihre Partnerunternehmen durch eine Übernahme aller gewünschten theoretischen und praktischen Inhalte bei der Ausbildung ihrer Azubis unterstützen. Bei BANG Gütersloh zum Beispiel erlernen die Azubis in den Trainingszentren in Verl und Steinhagen unterschiedlichste Ausbildungsinhalte aus Metall- und Elektroberufen.

Warum überbetriebliche Ausbildung?

Mit den Angeboten der überbetrieblichen Ausbildung können alle Unternehmen ihre Azubis vollständig und umfassend ausbilden – auch dann, wenn sie selbst nicht alle Inhalte abdecken. Das ist zum Beispiel bei sehr spezialisierten Unternehmen oder kleineren Firmen der Fall. Oft ist für einen bestimmten Bereich auch einfach kein 
Ausbilder oder keine Maschine vorhanden. Dank der überbetrieblichen Ausbildung lernst du trotzdem alle Ausbildungsinhalte und wirst auf Wunsch deines Unternehmens auch durch Stütz- und Förderunterricht oder bei der Prüfungsvorbereitung unterstützt.

Erfahrungsberichte: Mein Start im Unternehmen

Luisa Lange

Auszubildende zur Technischen Systemplanerin, Fechtelkord & Eggersmann GmbH, Harsewinkel-Marienfeld

„Am ersten Tag meiner Ausbildung gab es eine Einführung für alle neuen Azubis und Studierenden an unserem Standort. Wir wurden sehr nett empfangen und haben unsere Ausbilder kennengelernt, unsere Arbeitskleidung bekommen und viel Wissenswertes zur Unternehmensgruppe erfahren. Nach weiteren organisatorischen Infos haben wir einen Rundgang gemacht und dabei an jede Bürotür geklopft, um die Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Dann haben wir zusammen Pizza bestellt, anschließend unsere Arbeitsplätze eingerichtet und in einem kleinen Projekt schon einmal die Programme kennengelernt. Als ich später zu Hause war, war ich richtig froh und habe mich umso mehr auf den nächsten Tag gefreut. Nach einer Woche gab es dann sogar noch zwei Kennenlerntage für alle Azubis der Unternehmensgruppe mit Übernachtung im Lind Hotel Rietberg, das auch zu unserer Gruppe gehört. Da hat sich die Geschäftsführung persönlich vorgestellt und es gab ein tolles Programm. Unter anderem haben wir bei verschiedenen Spielen und Aufgaben mehr über die anderen Azubis, ihre Berufe und die Standorte erfahren. Das alles hat das Ankommen sehr erleichtert und Lust auf mehr gemacht!“

Leyla Nerger

Auszubildende zu Verkäuferin, Gartencenter Brockmeyer GmbH & Co.KG, Halle (Westf.)

Durch unsere Einführungstage zu Beginn der Ausbildung war der Einstieg sehr einfach und angenehm. Zusammen mit den anderen “Neuen” aus allen Ausbildungsberufen und Brockmeyer-Standorten haben wir uns im Gartencenter in Halle getroffen und mit verschiedenen Aufgaben erst einmal den Standort entdeckt. Wir haben zum Beispiel eine Schnitzeljagd gemacht, bei der wir uns, die Räumlichkeiten, einen Teil des Sortiments und einige der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennengelernt haben. Außerdem haben wir viele organisatorische Infos rund um die Ausbildung, das Berichtsheft und Co. bekommen. Auch eine Auszubildende aus einem höheren Ausbildungsjahr war da und hat von ihren Erfahrungen berichtet. Darüber hinaus haben sich die Geschäftsführer persönlich vorgestellt. Besonders gut hat mir gefallen, dass hier alle sofort per Du sind und wir uns wirklich willkommen gefühlt haben. Besser hätte ich mir den Ausbildungsbeginn gar nicht wünschen können! Als wir dann nach den drei Tagen in unseren eigentlichen Einsatzgebieten richtig gestartet sind, waren wir schon ein wenig‚angekommen‘. Dass wir nicht direkt ins kalte Wasser geworfen wurden, war für mich perfekt.

Luisa Schimanski

Tönnies Central Services GmbH & Co. KG, Rheda-Wiedenbrück

„An meinem ersten Tag im Unternehmen war ich zusammen mit allen anderen neuen Azubis zunächst zur offiziellen Begrüßung in der Tönnies Arena eingeladen. Danach haben wir unser Ausbildungsunternehmen bei einer Präsentation besser kennengelernt und eine große Willkommens-Tüte bekommen. Darin enthalten war neben kleinen Begrüßungsgeschenken
ein personalisierter Unternehmens-Ordner mit vielen hilfreichen Infos: vom Telefon-Knigge über Infos zur Krankmeldung etc. bis hin zu den Namen und Kontaktdaten unserer Ansprechpartner. Außerdem haben sich unsere Azubi-Sprecher vorgestellt, und wir konnten bei Kennenlernspielen und einem gemeinsamen Pizza-Essen mit unseren Mit-Azubis ins Gespräch kommen. Der erste Tag war dann schnell vorbei, und ich bin erleichtert und glücklich nach Hause gefahren. Die Atmosphäre war wirklich locker und herzlich – ich habe mich sehr willkommen gefühlt! Am zweiten Tag ging es mit verschiedenen Schulungen und einer Einführung in unseren jeweiligen Abteilungen weiter. Ich kannte vorher niemanden, und auch die Umgebung war ja komplett neu. Aber dieser nette, gut begleitete Einstieg hat mir sofort ganz viel Druck und Anspannung genommen!“

Julian Manegold

Auszubildender zum Elektroniker für Betriebstechnik, RIPPERT GmbH & Co. KG, Herzebrock-Clarholz

„Vor meinem ersten Tag bei RIPPERT war ich aufgeregt: Das war schließlich der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Es war aber eine positive Aufregung – ich habe mich gefreut, dass es losgeht. Die Nervosität ist vor Ort dann schnell verflogen. Gleich zu Anfang habe ich die anderen Azubis getroffen, und wir sind zusammen in die Lobby gegangen.
Nach einer Vorstellungsrunde ging es erst einmal um organisatorische Sachen. Wir haben zum Beispiel eine Sicherheitseinweisung und unsere Arbeitskleidung bekommen und bei einer Betriebsführung unsere Ausbilder sowie das Unternehmen kennengelernt. Eigentlich gibt es bei RIPPERT zum Kennenlernen ein paar Wochen vor Ausbildungsbeginn immer ein ‚Elternfrühstück‘ in gemütlicher Runde. 2020, als ich meine Ausbildung begonnen habe, musste das aber leider wegen Corona ausfallen. Trotzdem haben wir uns alle sofort gut aufgehoben gefühlt. Am zweiten Tag gab es eine Einführung in der Lehrwerkstatt. Dort haben wir mehr über den Ablauf der Ausbildung erfahren und erste praktische Kenntnisse vermittelt bekommen. Für den Start im Betrieb waren wir damit gut vorbereitet – und auf die Unterstützung unserer Kollegen können wir uns sowieso immer verlassen!“

Hier geht’s für dich ins nächste Level!

Die level up!-Suche kannst du genau an deine Wünsche anpassen und nach verschiedenen Kriterien filtern. Angaben, die du nicht weißt oder die dir nicht wichtig sind, kannst du einfach weglassen!

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